Pneumothorax ------- Spontanpneumothorax

Äusserer (offener) und innerer (geschlossener) Pneumothorax

Ein Spontanpneumothorax wird nicht durch eine Verletzung, also eine die Haut durchbohrende Gewalteinwirkung, hervorgerufen. Daher bezeichnet man ihn auch als inneren oder geschlossenen Pneumothorax. Es kommt zum Platzen von oberflächlich liegenden  Lungenemphysembläschen oder Luftbläschen innerhalb der Lunge. Entzündungen mit Absterben des Gewebes können ebenso eine Ursache sein.(also Tumore, Parasitenbefall,Lungenentzündung), ebenso kann auch beim Husten Gewebe abreißen. Es kommt dann zum Zusammenfallen, bzw –Pressen der Lunge. Die Lunge selbst ist von einer dünnen Haut umgeben (Lungenfell oder Pleura visceralis). Auf der Innenseite des Brustkorbes und auf dem Zwerchfell befindet sich ebenfalls eine dünne Haut, die als Auskleidung dient (Brustfell oder Pleura parietalis)        Zwischen diesen beiden Häuten ist ein dünner Flüssigkeitsfilm, der dazu dient, dass beide Häute aneinander vorbeigleiten können und das Brustfell so das Lungenfell mit sich ziehen kann. Das funktioniert wie bei 2 Glasscheiben zwischen denen sich Wasser befindet.Nun ist es möglich beim Einatmen den Brustkorb durch Muskelkraft zu dehnen, das Lungenfell wird durch diese Kohäsionskräfte mitgezogen und damit die weiche Lunge gedehnt und vergrößert, es entsteht ein Unterdruck und die Lunge wird mit Luft gefüllt, entspannen wir die Muskeln wieder sinkt die Lunge in sich zusammen und wir atmen aus. Wie man sieht ist Luft holen doch ganz einfach! So nun ist in diesem Fall das Lungenfell (also die Haut um die Lunge) verletzt, wir holen Atem, dabei passiert nichts, aber beim Ausatmen wird Luft durch die Verletzung in den Spalt zwischen den beiden Pleurateilen gepresst und langsam aber stetig die Lunge immer mehr zusammengepresst. Es entsteht ein Spannungspneumothorax.

Die Folge Atemnot , schnelles oberflächiges Atmen, Sauerstoffmangel, Aufgeblähter Brustraum (nicht mit MD verwechseln)Kreislaufprobleme.Ich schreibe das hier so harmlos, dabei handelt sich  um eine Notsituation mit  schwerster Atemnot , Erstickungsgefahr und extrem starken Schmerzen!

Ist der Pneumothorax massiv ausgebildet, muß so schnell wie möglich eine Thorakozentese durchgeführt werden, das ist eine Punktion der Pleurahöhle um in diesem Fall die aufgestaute Luft abzulassen.Man führt dies mit einer dicken Hohlnadel durch und saugt die Luft anschliessend ab. Meist tritt dann sofort eine deutliche Besserung der Beschwerden auf.Bei erneutem Auftreten des Pneumothorax wird ein Ventilsystem, eine Art Katheter gelegt, mit dem man dann regelmäßig über einen längeren Zeitraum die Luft abpumpen kann.Kommt es auch unter dieser kontinuierlichen Absaugung nicht zu einem Defektverschluss, muß dies operativ durchgeführt werden oder ein Teil der Lunge entfernt werden.

Wenn eine rechtzeitige Behandlung eingeleitet wird, es keine zusätzlich keine schwerwiegende  Begleitverletzungen zu finden sind, stehen die Heilungschancen sehr gut.

 

Im Gegensatz zum Spontanpneumothorax stellt man beim offenen, äusseren (traumatischen (unfallbedingten) Pneumothorax eine stumpfe oder die Haut durchbohrende Verletzung fest. Diese öffnet ebenfalls die Pleurahöhle und nun wird Luft beim Einatmen über den Verletzungskanal angesogen und kann beim Ausatmen nicht mehr entweichen. Hier wird die äussere Verletzung steril luftdicht verschlossen und dann erfolgt die Behandlung wie bei einem geschlossenen Pneumothorax

 

Wolfgang Kirst

August 2014